Die Prinzipien des VIKOMOTORIK Trainings

Warum Computertraining
nicht funktioniert

Problematik beim Gehirnjogging

Wie hier bereits ausführlich analysiert, liegt die Hauptkritik an computerbasierten Gehirntraining im häufig ausbleibenden Transfer. Klassische Trainingsapps haben daher das Problem, dass die Leistung in der trainierten Aufgabe zwar besser wird, der Übertrag in die Praxis, sei es in Alltag, Sport oder Beruf, jedoch nicht gegeben ist. Eine der Ursachen ist die geringe ökologische Validität der Trainings. Dies bedeutet, dass sich die Trainingsaufgabe und praktische Anwendung im Sinne der identical elements theory deutlich voneinander unterscheiden. Dies gilt insbesondere für die Motorik. Während alltägliche Aufgaben häufig komplexe Bewegungen wie Lokomotion umfassen, die auch immer Gleichgewichtskontrolle beinhalten, ist dies im computerbasierten Training nicht gegeben. 

Das Prinzip der neuronalen
Plastizität

Anpassungsfähigkeit des Gehirns

Das Prinzip der neuronalen Plastizität bildet die Grundlage für das Gehirntraining. Es beschreibt die Anpassungsfähigkeit des Gehirns im Sinne der Bildung neuer Synapsen und/oder Neuronen, um die visuelle, kognitive und motorische Leistungsfähigkeit zu steigern. Dabei wird das Gehirn häufig mit einem Muskel verglichen. Trainieren wir einen Muskel passt sich der Muskel an, trainieren wir das Gehirn, wird sich auch das Gehirn anpassen. Dieses Prinzip funktioniert jedoch auch in die umgekehrte Richtung. Wird ein Muskel nicht trainiert, nimmt die Leistungsfähigkeit ab und es kommt im schlimmsten Fall zur Sarkopenie. Wird das Gehirn nicht trainiert, nimmt auch die Leistungsfähigkeit des Gehirns ab und es kommt im schlimmsten Fall zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz oder Alzheimer.

Fakt ist, dass unser Gehirn im Alltag immer weniger beansprucht wird. Während bereits vor Jahrzehnten z.B. Taschenrechner das Rechnen erleichtert haben, wurde dem Menschen in jüngerer Vergangenheit durch Navigationssysteme die Orientierung abgenommen. Aktuelle Entwicklungen der künstlichen Intelligenz (KI) werden dazu führen, dass auch komplexere kognitive Prozesse wie das Erkennen von Zusammenhängen und das Ziehen von Schlussfolgerungen durch Computer durchgeführt werden können. Während dies die Arbeit für das Gehirn erleichtert, wird es sich dahingehend anpassen, dass die notwendigen Kapazitäten abgebaut werden und die Leistungsfähigkeit abnimmt.

VIKOMOTORIK Training

Visuell, Kognitiv, Motorisch

VIKOMOTORIK Training wurde entwickelt, um der Reduktion visueller, kognitiver und motorischer Fähigkeiten nicht nur im Altersgang, sondern auch ausgehend von den oben beschriebenen aktuellen technologischen Entwicklungen entgegenzuwirken. Es basiert dabei auf aktuellen Konzepten aus den Sport- und Neurowissenschaften von denen drei näher vorgestellt werden sollen:

Das Prinzip des effektiven Trainingsreizes ist bekannt aus den Sportwissenschaften. Es beschreibt die Notwendigkeit, das biologische System einem ausreichend starken Stimulus auszusetzen, um Anpassungen zu erreichen. Im Krafttraining wäre dies beispielsweise ein Gewicht, das der Muskel bewegen muss. Entscheidend ist, dass das Gewicht für den Muskel eine Herausforderung darstellt. Nur dann wird sich der Muskel z.B. durch Hypertrophie anpassen und nach dem Training eine höhere Kraftfähigkeit entwickeln. Analog ist es für das Gehirn. Anstelle eines Gewichtes muss das Gehirn vor visuelle, kognitive und motorische Herausforderungen gestellt werden und im Gegensatz zum Muskel kommt es auch zu keiner Hypertrophie, sondern zu den zuvor angesprochenen Prozessen der neuronalen Plastizität im Sinne beispielsweise der Bildung neuer Synapsen. Wichtig ist die Vermeidung von Routinen, da immer gleiche Trainingsreize irgendwann keinen Trainingseffekt mehr haben und entsprechend zu keinen weiteren Anpassungen führen. Auch hier drängt sich der Vergleich zum Krafttraining auf. Wird ein Muskel immer mit dem gleichen Gewicht trainiert, bleibt der Trainingsfortschritt ab einem bestimmten Punkt aus. Daher wird das Gewicht im Training progressiv gesteigert. Das VIKOMOTORIK Training folgt dem Prinzip des effektiven Trainingsreizes und stellt mit unterschiedlichen Leveln das Gehirn vor immer neue Herausforderungen. Darüber hinaus verhindert die Vielzahl an Übungen Routinen im Trainingsprozess. Dadurch kann die neuronale Plastizität optimiert werden.

Das zweite Konzept des VIKOMOTORIK Training ist die Kombination visueller, kognitiver und motorischer Trainingsinhalte. Dies folgt dem Prinzip der ecological dynamics. Ein entscheidender Nachteil des computerbasierten Gehirntrainings ist der oftmals fehlende Transfer aus dem Training in die Praxis, da kognitive Prozesse isoliert werden, und die Motorik im Training keine Rolle spielt. Dieser Ansatz widerspricht aktuellen Erkenntnissen sowohl aus den Neurowissenschaften als auch der Evolutionsbiologie. Bereits vor tausenden von Jahren umfasste beispielsweise die Jagt unserer Vorfahren eine Vielzahl visueller, kognitiver und motorischer Prozesse. So mussten die Urmenschen die Bewegung von Tieren wahrnehmen und deren Geschwindigkeit und Entfernung korrekt abschätzen. Basierend auf diesen Informationen wurden Entscheidungen oft innerhalb von wenigen Sekunden getroffen und die korrekte motorische Aktion musste eingeleitet werden, um die Jagt zum Erfolg zu bringen. Entscheidend ist, dass diese visuellen, kognitiven und motorischen Prozesse immer gemeinsam auftraten.  Sie unterstreichen somit aus evolutionsbiologischer Sicht die Bedeutung eines kombinierten visuell-kognitiv-motorischen Trainings. Vor diesem Hintergrund ist die zunehmende Anzahl an Studien, die eine höhere Trainingseffektivität motor-kognitiven Trainings im Vergleich zu klassischem computerbasiertem Training zeigen, nicht überraschend. Dieser Systematik folgend, umfassen alle Übungen im VIKOMOTORIK-Training visuelle, kognitive und motorische Komponenten die entsprechend der Zielsetzung des Trainings unterschiedliche stark gewichtet werden.

Als drittes Konzept folgt das VIKOMOTORIK Training dem guided plasticity facilitation Modell. Dieses Modell beschreibt die Bedeutung kognitiver und physischer Aktivität für die neuronale Plastizität. Die kognitive Komponente der Trainingsaufgabe übernimmt den „guidance“ part. Kognitive Aufgaben aktivieren bestimmten neuronalen Netzwerken. Während der Aufgabe haben diese Netzwerke durch die höhere Aktivität ein größeres Potenzial sich anzupassen (neuronale Plastizität).  Der plasticity facilitation part ist die körperliche Aktivität. Insbesondere intensive Ausdauerbelastungen führen zur Freisetzung neurotropher Faktoren wie BDNF (brain-derived neurotrophic factor). Diese Wachstumsfaktoren unterstützen die neuronale Plastizität im Gehirn und fördern beispielsweise die Bildung neuer Synapsen. Gleichzeitig wird der Abbau von bereits existierenden Neuronen reduziert. Wachstumsfaktoren wie BDNF haben somit zwei positive Effekte, indem sie die neuronale Plastizität unterstützen und gleichzeitig den Abbau von Gehirnsubstanz reduzieren. Das VIKOMOTORIK Training auf dem SKILLCOURT verfolgt dieses Prinzip, indem die kognitive Aufgabe des Trainings immer mit einer motorischen Aufgabe gekoppelt ist, deren Aktivität deutlich höher als beispielsweise im computerbasierten Training liegt.

Wissenschaftliche Ergebnisse

Effektivität der Trainingsansätze

Aktuelle Untersuchungen zum VIKOMOTORIK Training unterstützen die Effektivität des Trainingsansätzen. So konnten Vergleiche der körperlichen Aktivität zeigen, dass ein VIKOMOTORIK-Training signifikant höhere körperliche Aktivität erfordert als ein klassisches Gehirntraining am Computer. Dies unterstützt das Konzept der guided plasticity facilitation. Darüber hinaus bestätigen aktuelle Ergebnisse im Sport, dass das ein VIKOMOTORIK Training im Sinne der ecological dynamics den Transfer aus dem Training in die Sportart im Vergleich zu einem normalen Agilitätstraining deutlich verbessert. Gleiches gilt auch für den Bereich der Diagnostik. Ein Assessment auf dem SKILLCOURT basierend auf dem VIKOMOTORIK Konzept erreichte eine bessere prädiktive Qualität für die Spielleistung im Fußball als eine klassische Testbatterie aus rein kognitiven und motorischen Tests.

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